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100 Mal "SchleFaZ": So feierte Tele 5 die große Jubiläums-Party in Berlin
(11.10.2019)
Samstag, 28. September 2019, 17.00 Uhr: Ob hier allen 2.500 Bekloppten im Berliner Tempodrom klar ist, dass sie gleich Teil einer Symbiose von Theater, Kino und Fernsehen sein werden, die später von Oliver Kalkofe auch noch als "größtes Making Of" aller Zeiten bezeichnet werden wird? Dem Typen, der im 10-Sekunden-Takt "HSV" Richtung Bühne brüllt, wohl eher nicht. Moderator Lotto King Karl schon eher. Souverän und hamburgisch-kodderschnauzig eröffnet er den sechsstündigen Festivalabend, dem publikumsseitig unter anderem auch Bestseller-Autor Sebastian Fitzek, TV-Kritiker Holger Kreymeier, Filmkritiker-Urgestein Hans-Ulrich "Pöni" Pönack und natürlich Tele 5-Senderchef Kai Blasberg beiwohnen.
Als erstes präsentiert er das Damen-Musikduo "Suchtpotenzial", das die Halle mit ganz und gar nicht damenhaften Liedern zum "Ficken für den Frieden" animiert. Im Anschluss heizen "Fünf Sterne Deluxe" "Die Leude" weiter an und der "Gott of Schlager" Christian Steiffen lässt seine selbstbeweihräuchernde Parodie-Party steigen. "Die Ärzte"-Drummer und "Sharknado"-Song-Interpret Bela B. beendet schließlich das musikalische Vorprogramm, dem sich ein 100-teiliger Countdown aus eingeblendeten Plakaten sämtlicher bisher gezeigter "schlechtesten Filme" anschließt. Der tosende Applaus macht Kalkofe und Peter Rütten ganz offensichtlich schwer zu schaffen, die Rührung ist nicht gespielt.
Beide erklären bühnenmittig den weiteren geplanten Verlauf des Abends, bevor sie in der linken der beiden seitlich der Bühne aufgebauten Original-Studiokulissen Platz nehmen. Während der große Screen über der Bühne das aus dem TV bekannte Bild mit Kalkofe und Rütten inmitten unzähliger Filmrequisiten wiedergibt, wartet das Publikum auf seinen ersten Applaus-Einsatz, um den späteren TV-Zuschauern zu offenbaren, dass man sich diesmal statt im intimen TV-Studio in einer großen Halle befindet. Die Sache funktioniert, die Arena tobt aufs Stichwort, die Überraschung fürs Fernsehpublikum ist im Kasten.
Zur 100. Folge des mit Kalauern kommentierten Filmabends hat das
Mit ihren gewohnt pointiert-geschliffenen und von alliterativen Kraftausdrücken durchtränkten Kommentaren zerlegen Kalkofe und Rütten das Filmdebüt von Regisseur Jim Wynorski nach allen Regeln der darstellenden Kunst - inklusive albernster Verkleidungen, die durch "wandernde" Klebe-Bärte und verrutschende Luftballon-Brüste für zusätzliche Lacher sorgen. Mehrmals unterbrechen sie die strunzdumme und sexistische Klamotte, um das Gesehene einzuordnen, zu hinterfragen und noch einmal auf die dämlichsten Szenen aufmerksam zu machen.
Zur heimlichen Heldin des Abends avanciert Set-Regisseurin Jana König. Nachdem sie als Schlagzeugerin der "SchleFaZ"-Band unter der Leitung von
Die Stimmung erreicht den Siedepunkt, als in der letzten Filmunterbrechung der Satan persönlich die Bühne betritt, um seinem filmischen Vorbild die Ehre zu erweisen. Wen sich die "SchleFaZ"-Crew da für einen spektakulären Gastauftritt in Kapuzenkutte gegen 22.30 Uhr an Land gezogen hat, soll hier aber auf keinen Fall gespoilert werden.
Mit Konfetti und einer textlich dem Abend angepassten Cover-Version des Klaus Lage-Hits "1000 und eine Nacht" beschließen "Olli & Päter" zusammen mit allen anderen Protagonisten die Trash-geladene Geburtstags-Sause und lassen sich von stehenden Ovationen feiern. Auch die Aftershow-Party lohnt sich für die zum Teil mit Hai-Mützen und Monster-Outfits kostümierten Fans, können sie hier doch im kloschüsselförmigen "SchleFaZ"-Bällebad abtauchen oder mit Kalkofe und Rütten persönlich ins Gespräch kommen.
Mit dieser Veranstaltung im Berliner Tempodrom hat der kleine private Fernsehsender Tele 5 erneut gezeigt, wie es gelingen kann, eine beliebte Eigenmarke mit ungewöhnlichen Ideen hochwertig und öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen und zu stärken, die Fans in Schach zu halten und das Ganze auch noch zur Ausstrahlung im eigenen Programm aufzubereiten.
Die 100. Folge der "schlechtesten Filme aller Zeiten" mit anschließender Backstage-Reportage läuft am heutigen Freitag ab 22.05 Uhr bei Tele 5.
© Alle Bilder: Mario Müller/TV Wunschliste
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