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10 Jahre "Big Brother" Teil 1: Wer ist Shakespeare? (1)
(11.01.2010)
"Big Brother" - gestern, heute und morgen
Aus ganz Deutschland reisten Menschen am 9. April 2000 spontan nach Köln-Hürth, in ein abgelegenes Industriegebiet. Niemand hatte sie eingeladen, wenig wurde ihnen geboten und zu sehen gab es nichts. Zumindest nicht für jene der rund 10.000 Besucher, die es unter chaotischen Verhältnissen zwar auf das Gelände der NOB-Studios geschafft hatten, sich aber nicht in die ersten Reihen drängeln konnten. Doch jeder spürte, es lag Fernsehgeschichte in der Luft, da wollte man in der Nähe sein. Dieser Abend war so etwas wie der ganz große Durchbruch für das Reality-TV in Deutschland, und es war der Höhepunkt der Hysterie um "Big Brother". Die Publikumslieblinge Zlatko und Jürgen waren nominiert, einer von beiden würde an diesem Abend das Haus verlassen und sich wieder unter das Volk begeben müssen. Dass es Zlatko war, mit 59% der Zuschauerstimmen, bekam im Gedränge vor dem Haus kaum jemand mit. Überall wurden Handys gezückt, um bei den Lieben daheim das Voting-Ergebnis abzufragen. Doch das Netz über Köln-Hürth brach zusammen.
Die enorme Popularität verdankte Zlatko seiner geringen Allgemeinbildung. Niemals zuvor hatte er den Namen Shakespeare gehört, nicht einmal Müller-Westernhagen war ihm ein Begriff. In den ersten fünf Tagen nach seinem Auszug war er Gast bei Günther Jauch, Stefan Raab und Harald Schmidt. Er nahm millionenfach verkaufte CDs auf und bekam seine eigene Doku-Soap
Auf Verletzungen der Menschenwürde wartete man vergeblich. Die Bewohner bekamen gut zu essen, hatten haufenweise Fitnessgeräte, konnten aber auch gern den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen. Sie mussten sich höchstens mal vom Sofa begeben, um ein paar Postkarten zu bemalen. Die später eingeführten Matches und getrennten Wohnbereiche gab es noch nicht. Sie waren auch nicht nötig, denn die Quoten stiegen immer weiter an. Beim Skandal-Hype war die "Bild" natürlich weit vorn. Sie informierte unter anderem darüber, dass "Big Brother" den Zuschauer krank macht. Zu viel "Big Brother" führe zu Persönlichkeitsveränderungen bis hin zu Drogenkonsum. Doch der bis dato größte Skandal im Haus war lediglich eine Hantel, die sich Bewohner Thomas beinahe versehentlich auf den Fuß hatte fallen lassen. Die gleichen Kritiker waren daher bald nicht mehr empört, sondern gelangweilt. Zu viel Zähneputzen, zu wenig Zoff. Und die Duschszenen mit Rückenansicht fielen damals sehr dezent aus. Es gab jedoch auch positive Medienresonanz. Zu den bekennenden Fans zählte Moderator Jürgen Domian, der in seiner TV-Sendung "Big Brother" thematisierte und als "bestes Sendekonzept seit Jahren" lobte.
In den Niederlanden startete die Reality-Show bereits im September 1999. Der erste Sieger, Bart Spring in't Veld, wurde vom Rummel vollkommen überrollt und hatte später mit psychischen Problemen zu kämpfen. Heute arbeitet er als Verkehrserzieher an Grundschulen. Der erste deutsche Gewinner war der arbeitslose Zimmermann John Milz, ein ehemaliger Hausbesetzer aus Potsdam. Er bekam 250.000 DM Siegprämie und war später gemeinsam mit seiner reizenden Mitbewohnerin Jona in der RTL-Soap "Unter uns" zu sehen. Karriere machte er aber nicht. Als sehr geringfügig erwies sich die Halbwertszeit von Zlatko, der nach immensem Anfangserfolg tief fiel und sich heute alles andere als wohlwollend über die "Big Brother"-Zeit äußert. Bis heute hoffen viele Bewohner auf eine Karriere in den Medien. Die Chancen werden mittlerweile aber weniger blauäugig eingeschätzt. Bei der Karriereplanung haben die Ex-Bewohner fast immer zwei Wege im Blick: Man wird Moderator eines Call-In-Senders oder besingt CDs in der Hoffnung auf eine Gesangskarriere am Ballermann. Doch nur aus zwei früheren "Big Brother"-Gesichtern ist so richtig was geworden: Jürgen Milski und Guido Westerwelle. Zlatkos damaliger Busenfreund Jürgen Milski kombinierte die beiden oben genannten Berufswege und wurde zum Millionär. Guido Westerwelle ist nun Außenminister. Damals hatte der Politiker seiner FDP das Image einer Spaßpartei verpasst und legte im Guidomobil auch einen Zwischenstopp am "Big Brother"-Haus ein, auf der Suche nach Wählerstimmen. Zu den bekanntesten Besuchern in zehn Jahren "Big Brother" gehörte auch Verona Pooth, damals unter dem Namen Feldbusch auf dem Höhepunkt ihrer Popularität. Sie hatte aber offenbar hygienische Bedenken und brachte eine eigene Toilette mit.
RTL II übertrug die erste, 100 Tage lange Staffel vom 1. März bis 9. Juni 2000. Es gab die Tageszusammenfassung um 20.15 Uhr, sonntags die Höhepunkte der Woche und anschließend die einstündige Live-Show "Big Brother - Der Talk". Der freundliche Percy Hoven gab eine Art jungdynamischen Moderator mit seriösem Anstrich. Außenreporterin Sophie Rosentreter war stets der Hysterie nahe, so dass auch mal die Stimme versagte. Torsten Wember verkündete sachlich die Votingresultate. Die zweite Staffel (16.9.-30.12.2000) musste sich RTL II dann mit RTL teilen. Der große Bruder übernahm die Live-Show, die nun zwei Stunden lang am Samstagabend über den Sender ging. Die Moderatoren wurden komplett ausgetauscht: Oliver Geissen, Aleksandra Bechtel und Gudrun Loeb waren im Einsatz. Neue Begleitformate wie "Big Brother - Die Reportage" und
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