Deutsche TV-Premiere: 01.07.2019 (BR Fernsehen)
Sich das ganze Jahr aus dem Garten ernähren, Arznei- und Heilmittel selbst gewinnen, die Natur schützen und zugleich ein Refugium schaffen für Insekten und andere Tiere - das alles passiert mitten in Bayern, genauer gesagt im Altmühltal, im Garten von Barbara Krasemann. Der Traum vom eigenen Schlaraffenland Angefangen hat alles mit einer großen Wiese und einem Traum. Den Traum, die Kindheit zurückzuholen, und die damit verbundenen Erinnerungen an aromatische Beeren, frische Kräuter und Gemüse. Denn als Kind war Barbara Krasemann, besser bekannt als Bärbel, immer mit ihren Eltern in der Natur des unterwegs. Stets war ein Korb oder eine Tüte dabei. Denn die Eltern kannten alle essbaren Gehölze, Stauden, Pilze. Nach dem Spaziergang wurde die Ernte direkt verarbeitet. Als Barbara Krasemann nach Dixenhausen in Mittelfranken zog, wollte sie dieses Schlaraffenland ihrer Kindheit wiederhaben. Aber nicht irgendwo in der Natur, sondern im eignen Garten. So plante sie neun einzelne Gartenräume, unterteilte diese mit Baumsämlingen, die sie selbst angezogen hat, in einzelne Gartenräume. Von den Bauern des Ortes belächelt, von den Nachbarn mitleidig angeschaut, schuf sie sich im Laufe der Jahrzehnte einen Garten, in dem fast jedes Gewächs nutzbar ist. Ob als Gemüse, als Frucht, als Arznei oder als Inhalt einer pflegenden Gesichtscreme. Leben im Schlaraffenland Nach über 30 Jahren ist der Traum wahr geworden. Im Winter erntet die Gärtnerin Knospen von Bäumen, macht daraus heilende Tinkturen oder feine Naschereien. Im Frühjahr beginnt dann die Zeit des Überflusses. Jeden Tag kann Barbara Krasemann an einem anderen Fleck Pflanzen ernten. Erlebt dabei den Rhythmus der Natur und genießt die Vielfalt der Lebewesen in ihrem Garten. Besonders die Schmetterlinge haben es ihr angetan. Deshalb darf der Weiherhügel ganz bewusst verwildern. Hier wachsen Giersch, Brennnessel und Disteln in ganzen Kolonien. Distelfalter, Pfauenauge und andere Falter finden hier die Futterpflanzen die sie brauchen. Im Hochsommer beginnt die Zeit der Kräuter und Gemüse. Und auch seltene Gehölze und Sträucher stehen zur Ernte an. Darunter Mispeln und Mandeln. Mit letztgenannten verziert die Gärtnerin gerne ihre Lebkuchenhäuser. Eine Arbeit, die sie früher schon mit ihrer Mutter in der Adventszeit genoss, damals aber noch mit gekauften Mandeln. Heute erntet sie sie selbst, im eigenen Garten.
(rbb)
gezeigt bei: Bayern erleben (D, 2014)