Mischa E. ist der Sohn eines kriminellen Alkoholikers und einer Gelegenheitsprostituierten. Als Kleinkind werden er und sein zwei Jahre älterer Bruder Alex oft mehrere Tage lang allein gelassen. Mit vier Jahren kann Mischa kaum sprechen. Ohne Alex kann er nicht schlafen, nicht essen, noch nicht einmal zur Toilette gehen. Alex schützt Mischa vor dem prügelnden Vater. Als die Geschwister vier und sechs Jahre alt sind, werden sie adoptiert. Die Kinder gedeihen unter der liebevollen Betreuung und Förderung der Adoptiveltern. Über die Vergangenheit wird nicht gesprochen. Alex und Mischa holen in der Entwicklung auf und schaffen die Schule. Mischa wird Vorspeisenkoch. Er ist begabt, beliebt und hat eine Freundin. Als Sportler hat er großen Erfolg und wird zweimal Schweizer Meister im Waffenlauf. 1998, drei Tage nach Mischas erstem Sieg, begeht Alex Selbstmord. Er hatte seinen Bruder noch beim Lauf betreut und mit ihm den Erfolg gefeiert. Wenig später kommt es in Bern und Umgebung zu einer Reihe von Übergriffen auf Frauen, vom einfachen Diebstahl über Raub, Körperverletzung bis hin zu versuchter Tötung und Mord. Als der Name des Täters bekannt wird, mag die Öffentlichkeit es nicht glauben: Es ist Mischa. Mindestens 19 Straftaten werden ihm zur Last gelegt. Am 24. November 2002, wenige Monate bevor der Prozess beginnen soll, wird Mischa in seiner Zelle tot aufgefunden. Er hat sich stranguliert. Der Film rekonstruiert das Leben von Mischa E., der an den Widersprüchen in seiner Biografie zerbrach und zum Mörder wurde.
(3sat)