Originalpremiere: 22.07.2005
04.08.2005
FSK 16
Mit dem futuristischen Action-Thriller "Die Insel" stellte Erfolgsregisseur Michael Bay ("Transformers") im Jahr 2005 einmal mehr unter Beweis, dass er einer der ganz Großen im Segment des Blockbuster-Kinos ist. Mit Ewan McGregor und Scarlett Johansson holte er sich zwei Stars an Bord, die nicht nur durch mainstreamige Hollywood-Ware, sondern auch durch ambitionierte Independent-Produktionen bekannt wurden. Auch die Story klingt für den "Master of Desaster" überraschend aktuell und erwachsen: Im Jahr 2019 leben seine beiden Protagonisten Lincoln und Jordan in einer sterilen Wohnanlage und hoffen, eines Tages für "Die Insel", den angeblich letzten bewohnbaren Ort der Erde, auserwählt zu werden. Als Lincoln herausfindet, dass die Bewohner der Anlage als Organ-Ersatzteillager für reiche Kunden dienen sollen, bricht er gemeinsam mit Jordan in die "richtige" Welt auf - und erlebt sein blaues Wunder. Nach der Kontamination der Erde leben Lincoln Six-Echo (Ewan McGregor) und Jordan Two-Delta (Scarlett Johansson) zusammen mit vielen anderen Menschen in einer sterilen High-Tech-Wohnanlage. Wie alle Bewohner hoffen die beiden, bei der wöchentlichen Lotterie zu gewinnen, um endlich auf "Die Insel", den angeblich letzten bewohnbaren Ort der Erde, reisen zu dürfen. Zufällig findet Lincoln heraus, dass Personen, die eigentlich auf der Insel sein sollten, Organe entnommen werden - so auch Lincolns muskelbepacktem Freund Starkweather (Michael Clarke Duncan). Als Jordan als nächste glückliche Gewinnerin feststeht, flieht Lincoln mit ihr, um dem korrupten Chef und Arzt der Anlage, Dr. Bernard Merrick (Sean Bean), entkommen zu können. Angekommen in der "richtigen" Welt, erhalten die beiden Flüchtigen Hilfe von dem spleenigen Mechaniker McCord (Steve Buscemi), der sie aufklärt, was wirklich vor sich geht: Alle Bewohner des riesigen Areals wurden für reiche Kunden geklont, um bei möglichen Erkrankungen als Organspender dienen zu können. Während Lincoln und Jordan ihre Klon-"Väter" aufsuchen, setzen Merrick und seine Crew alles daran, die Flüchtigen zu finden. Ursprünglich hatte Drehbuchautor Caspian Tredwell-Owen seine Story Ende des 21. Jahrhunderts angesiedelt, doch als "Die Insel" tatsächlich in Produktion ging, sorgten neue wissenschaftliche Entwicklungen dafür, dass die Story plötzlich aktueller denn je wirkte. "Wir mussten die Geschichte eher in der nahen Zukunft ansiedeln, etwa 20 Jahre nach unserer Gegenwart. Sie wirkt nämlich viel überzeugender und gruseliger, wenn uns dieses Schicksal praktisch schon morgen bevorsteht", meinte Regisseur und Produzent Michael Bay zu seinem ebenso spannenden wie beklemmend aktuellen Plot. Als Kulisse für die riesige Anlage der Klone dienten ihm drei mehrstöckige Wohntürme, die anhand ausgeklügelter Pläne nachgebaut wurden und 100 000 Menschen beherbergen könnten. Der beeindruckende Filmset der ersten Stunde war mit insgesamt 650 Metern so lang geraten wie fünf Football-Plätze. Ungewöhnlich sieht auch der Cast dieser Multimillionen-Dollar-Produktion aus. Waren der Brite Ewan McGregor und die blonde Scarlett Johansson doch bisher eher mit Arthaus-Produktionen und kleineren Independent-Filmen bekannt geworden als mit Mega-Popcorn-Filmen. Zwar trat McGregor auch in George Lucas' neuer "Star Wars"-Trilogie auf, doch die wahre Leidenschaft des Schotten gehört ambitionierten Produktionen wie der Kriegssatire "Männer, die auf Ziegen starren", dem sensiblen Vater-Sohn-Drama "Beginners" oder der zauberhaften Liebesgeschichte "Lachsfischen im Jemen". Auch Scarlett Johansson fühlt sich wahrscheinlich vor der Kamera von Ausnahme-Regisseur Woody Allen, mit dem sie gleich drei Filme ("Matchpoint", "Vicky Cristina Barcelona", "Scoop") drehte, wohler als vor dem Bluescreen eines Mega-Filmteams. Einzige Ausnahme: ihr sexy Auftritt als Black Widow in der erfolgreichen "Avengers"-Reihe von Marvel Productions. Demnächst startet ihr neuer Film "Under the Skin" in den deutschen Kinos, in dem sie als verführerisches Alienwesen den Männern das Leben schwer macht. Abgedreht hat sie an der Seite von Morgan Freeman und unter der Regie von Luc Besson die Produktion "Lucy".
(ZDF)
So utopisch die in "The Island" entworfene Zukunftsvision zu Beginn wirken mag, so deutlich wird im weiteren Verlauf des Filmes, dass sie im heutigen Leben verankert ist und dessen bedenkliche Entwicklungen lediglich auf die Spitze treibt. Regisseur Michael Bay ("Pearl Harbor") ist bekannt dafür, die schweren Geschütze aufzufahren, und so ist denn auch "The Island" eine rasante Achterbahnfahrt, deren schiere Fülle an Eindrücken aufzunehmen kaum mehr möglich ist. Ein Ereignis stellt nur schon der laborähnliche Lebensraum mit seinem detailversessenen Design dar. Auch diese Bay-Produktion ist mit beträchtlicher Starpower gesegnet, neben dem Hauptdarstellerpaar Ewan McGregor und Scarlett Johansson sind in Nebenrollen Steve Buscemi, Michael Clarke Duncan, Sean Bean und Djimon Hounsou zu entdecken. In der Folge drehte Michael Bay mit gewohnt erheblichem Aufwand seine Roboterschlacht "Transformers", deren Fortsetzung voraussichtlich im Juni auch in Schweizer Kinos zu Gast sein wird. Scarlett Johansson zeigt sich derzeit im ungleich beschaulicheren Woody-Allen-Film "Vicky Christina Barcelona" von ihrer verführerischen Seite. Und Ewan McGregor wird 2009 in einem weiteren Blockbuster zu sehen sein, der Dan-Brown-Verfilmung "Angels & Demons", was er aber mit Arthouse-Filmen auszugleichen pflegt. So spielt er auch im neuen Film der indischen Regisseurin Mira Nair, "Amelia", der ebenfalls 2009 in die Kinos kommt.
(4+)
Cast & Crew
- Regie: Michael Bay
- Drehbuch: Caspian Tredwell-Owen, Alex Kurtzman, Roberto Orci
- Produktion: Ian Bryce, Michael Bay, Walter F. Parkes, Laurie Macdonald, Steven P. Saeta, Josh McLaglen, Heidi Fugeman, Matthew Cohan, Kenny Bates, Luca Fortunato Asquini, Mark Graziano, Ty Warren, MacDonald, Parkes Productions, Parkes, MacDonald Image Nation, O Paper Products
- Produktionsfirma: Warner Bros. Pictures, DreamWorks Pictures, Warner Bros., Amblin Entertainment
- Musik: Steve Jablonsky
- Kamera: Mauro Fiore, Jon Billington, Sean Haworth, David Sandefur, Martin Whist
- Schnitt: Paul Rubell, Christian Wagner
- Szenenbild: Rosemary Brandenburg
- Maske: Bridget Bergman, Greg Funk, Edouard F. Henriques, Kimberley Kirkpatrick, Sandra Rowden, Heba Thorisdottir, Rebecca Wachtel, Robyn Goldman, Jennifer Saeta
- Kostüme: Deborah Lynn Scott
- Regieassistenz: Kenny Bates, Steve Battaglia, Maria Battle-Campbell, Eric Brevig, Inti Carboni, Douglas Dean III, Paul Domick, Edoardo Petti, Christian Pichler, Rich Sickler, Jack Steinberg
- Ton: Karen Baker Landers, Per Hallberg, Craig S. Jaeger, Chris Jargo
- Spezialeffekte: Les Bernstien, George Stevens, Ted Allen, Ryan Amborn, David J. Barker, Wayne Burnes, Rich E. Cordobes, Lawrence Decker, Eric Frazier, Chris Jones, Joseph Livolsi, Ken Mieding, Casey D. Noel, Jesse Noel, Christopher A. Suarez, Mike Wever, Ray L. Wilkerson
- Stunts: Astrid Walti, Melissa Barker, Ivan Bates, Eddie Braun, Bob Brown, Joe Bucaro III, Chris Carnel, John Cenatiempo, Brian Christensen, Doug Coleman, Gilbert B. Combs, Simon Crane, Kevin Derr, Wade Eastwood, Richard Epper, Tom Erickson, Corey Michael Eubanks, Charles Grisham, Mark Harper, Tom Harper, Gene Hartline, Chris Howell, Steve Kelso, Hubie Kerns Jr., Henry Kingi Jr., Henry Kingi, Jay Krueger, Rick Le Fevour, Brock Little, Billy D. Lucas, Matt McColm
- Distribution: DreamWorks Distribution, Karo Premiere, Time Warner, Warner Bros., DreamWorks Home Entertainment
- Choreographie: David Lea
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