Originalpremiere: 1995
05.10.1995
FSK 12
Die Hausfrau und Mutter Loli ist scheinbar glücklich mit dem erfolgreichen Immobilienmakler Laurent verheiratet. Das Familienidyll gerät jedoch schlagartig ins Wanken, als die brave Loli sich in eine Frau namens Marijo verliebt, und die ins gemeinsame Haus mit einzieht. Der umtriebige Immobilienmakler Laurent hat sein Leben perfekt im Griff. Während seine spanische Gattin Loli das wunderschöne Haus bei Avignon hütet und sich hingebungsvoll um die beiden Kinder kümmert, betreibt der notorische Schürzenjäger Laurent hinter ihrem Rücken eine Affäre nach der anderen. Laurents Weltbild gerät unversehens ins Wanken, als die brave Loli sich in eine Frau namens Marijo verliebt, die mit ihrem klapprigen VW-Bus vor dem Haus liegen geblieben ist. Voller Empörung macht Laurent seiner Frau eine Szene; diese bereut ihre "unmoralische Affäre" sogleich und gelobt Besserung. Doch als Laurents Kumpel Antoine sich verplappert und Loli von den permanenten Seitensprüngen ihres Mannes erfährt, werden die Karten neu gemischt: Marijo zieht bei den beiden mit ein, worauf Laurent unversehens in die Rolle des Betrogenen gedrängt wird und eine schwere Identitätskrise durchmacht. Und dann gerät auch noch seine sexuelle Identität ins Wanken. Denn plötzlich funkt es auch zwischen ihm und Marijo. Der französische Titel der exzentrischen Komödie lautet "Gazon maudit", was wörtlich übersetzt "verfluchter Rasen" bedeutet, aber auch ein vulgärer Ausdruck für die weibliche Schambehaarung ist. Allein das schon ist bezeichnend für den schrägen Humor von Josiane Balasko die nicht nur die Rolle der Marijo mit umwerfendem Charme spielt, sondern auch Regie führte und das Drehbuch zu "Eine Frau für zwei" schrieb. Als Loli konnte sie die Pedro-Almodóvar-Schauspielerin Victoria Abril ("Fessle mich", 1990) gewinnen, die auf der Berlinale 1991 den Silbernen Bär als beste Darstellerin bekommen hatte. Auch "Eine Frau für zwei" wurde mit Preisen bedacht, zum Beispiel mit dem César in der Kategorie Bestes Drehbuch und mit einer Nominierung für einen Golden Globe Award als Bester fremdsprachiger Film. "Das konsequente Sichtbarmachen von Vorurteilen ist es, was die Handlung von "Eine Frau für zwei" antreibt, und was dem Film die Atmosphäre eines humorigen Konversationsstückes verleiht. Da wäre zum Beispiel die stolz-kleinkarierte Borniertheit mit der Laurent der Bisexualität seiner Frau begegnet: Er ist überzeugt davon, dass ihr Seitensprung harmloser ist als sein eigener, weil es ja nur um eine Frau geht. Der Film entlarvt und persifliert solche "anti-gay" Haltungen nach Strich und Faden und lässt auch die bekannten Stereotypen über Heteros nicht aus."...
(BR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Josiane Balasko
- Drehbuch: Josiane Balasko, Patrick Aubrée
- Produktion: Claude Berri, Pierre Grunstein, Claude Parnet, Laurent Pascaud, Les Films Flam, Renn Productions, TF1 Films Production
- Produktionsfirma: Canal+
- Musik: Manuel Malou
- Kamera: Gérard de Battista
- Schnitt: Kako Kelber, Claudine Merlin
- Maske: Beryl Guichard, Didier Lavergne
- Kostüme: Fabienne Katany
- Regieassistenz: Leopoldo Pescatore, Christophe Vassort
- Ton: Emmanuel Croset, Stéphanie Granel, Dominique Hennequin, Pierre Lenoir, Jérôme Lévy
- Spezialeffekte: Frederic Moreau
- Choreographie: Blanca Li