Transit

Der Fernfahrer Martin soll gefeuert werden. Obwohl er die gesetzlichen Ruhezeiten umgeht, schafft er es selten, die Fracht pünktlich abzuliefern. Er bekommt eine letzte Chance, als einer seiner Kollegen krank wird und er einspringen kann. Doch auf dieser alles entscheidenden Tour begegnet ihm die Prostituierte Ramona. Sie befindet sich auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Zuhälter. Sie fleht Martin an, ihr zu helfen. Er nimmt sie mit - ahnt aber noch nicht, dass der Zuhälter ihnen dicht auf den Fersen ist. Tagtäglich legt der Fernfahrer Martin hunderte Kilometer auf der Autobahn zurück. Doch trotz Umgehung der gesetzlichen Ruhezeiten gelingt es ihm immer seltener, seinen Zeitplan einzuhalten und die Fracht fristgerecht abzuliefern. Darum soll er gefeuert werden. Als ein Kollege krank wird, erhält Martin eine letzte Chance. Er soll ihn vertreten, und - vorausgesetzt, es gelingt ihm, bei diesem Auftrag den Zeitplan einzuhalten - könnte so seinen Job zurückbekommen. Also macht sich Martin auf die wichtigste Tour seines Berufslebens. Bei einer Pause auf einem Rasthof trifft der Fernfahrer dann ausgerechnet auf Ramona, eine osteuropäische Prostituierte, die gerade ihren brutalen Zuhälter Schäfert verlassen hat und vor ihm flieht. Sie fleht Martin an, ihr zu helfen. Er nimmt die junge Frau mit, nicht ahnend, dass Schäfert die Verfolgung aufgenommen hat und Ramona - und damit auch ihm - bereits dicht auf den Fersen ist. Mit "Transit" legte der ehemalige Fernfahrer Philipp Leinemann seinen Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film München vor. "Der Zuschauer erfährt was über eine Welt, die sehr nah dran ist - und doch sehr weit weg für ihn", erklärt Leinemann, "denn jeder benutzt die Autobahn, bzw. die Rasthöfe, um von A nach B zu kommen. Die Menschen, um die es in diesem Film geht, leben in dieser Welt. Ein A und B gibt es nicht." Leinemann, der auch das Drehbuch schrieb, ermöglicht in seinem Debüt intensive Begegnungen mit einem Beruf, dem zwar das Image der Freiheit anhaftet - in dem man in Wahrheit aber gefangen ist. Die lebensnahen Charaktere verdanken ihre Glaubwürdigkeit auch der hervorragenden Besetzung. In der Hauptrolle des LKW-Fahrers Martin berührt Clemens Schick, der in "James Bond - Casino Royale" (2006) einen Handlanger des Bösewichts Le Chiffre spielte und im Theater als der Tod in "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen (2007, 2008) brillierte. Annika Blendl, die unter anderem in "Zweiohrküken" (2009) vor der Kamera stand, spielt Ramona als Prostituierte die nicht nur körperlich geschunden ist. Ihnen zur Seite steht als resignierter LKW-Fahrer Jürgen Vogel (u. a. "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", 1997, "Die Welle" 2008). Auf dem Filmfest München 2010 wurde das Roadmovie mit dem Produzenten-Förderpreis ausgezeichnet.