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TV-Kritik/Review: "Four Weddings and a Funeral": Hugh Grant würde Serienadaption abschalten
(13.08.2019)
Ganz zu Beginn könnte man das, was man da in
Der inzwischen 62-jährige Curtis zählt nun auch zum Produzentenpool dieser Serie, die sich so selbstbewusst den Namen des Kinofilms leiht, und einige andere Dinge mehr knüpfen direkt daran an: Etwa ist eine neue Version des berühmten Troggs-Songs "Love Is All Around" zu hören (dessen Cover durch die schottischen Schnulzenrocker Wet Wet Wet aus dem Soundtrack des Films damals ganze 15 Wochen lang die britischen Charts anführte), es gibt kauzige Priester (im Film war's Rowan Atkinson), Fremdschäm-Szenen am Altar und jede Menge Leute, die grundsätzlich mit den falschen Leuten zusammen oder aber in die falschen Leute verliebt sind.
Damit wären wir bereits am Ende der Parallelen, denn "Four Weddings..." (die Serie) versteht sich eher als eine Neuschöpfung im Geiste des Originals, vergleichbar mit der Art, wie
Im Mittelpunkt steht wie damals eine Freundesclique attraktiver Menschen Ende zwanzig, Anfang dreißig, frei von finanziellen oder sonstwie existenziellen Sorgen, die anders als damals allerdings nicht aus weißen Briten besteht, sondern aus Amerikanern, die so divers gecastet wurden wie auch alle Nebendarsteller um sie herum: Maya (Nathalie Emmanuel, als Missandei in
Weil sich schnell herausstellt, dass der Senator nicht nur seine Frau (Shelley Conn aus
So schematisch das alles abläuft, so wenig Schlimmes kann man eigentlich über die Besetzung sagen: Emmanuel, Rittenhouse, Smith und Reynolds spielen das, was die glattgeschmirgelten Drehbücher ihnen liefern, durchaus sympathisch. Besser noch ist Patel, den der Plot allerdings schnell in eine Art Parallelhandlung abschiebt, von der noch nicht ganz klar ist, ob und wie sie sich in den Hauptplot der vier Collegefreunde fügen wird: Nach der geplatzten Hochzeit zieht der pakistanischstämmige Kash zurück ins Elternhaus im Vorort Hounslow, wo sein präpotenter kleiner Bruder, der kauzige Vater (Harish Patel aus
Stattdessen geht Zeit drauf für karikaturesk geschriebene Nebenfiguren - etwa Ainsleys Nachbarin Gemma (Zoe Boyle), die auf höchst alberne Weise mit Maya um den Status als Ainsleys beste Freundin wetteifert: Die Figur ist offenbar als Persiflage auf wohlstandsverwahrloste Londoner Luxusgattinnen gedacht, hat allerdings auch keine einzige weitere nennenswerte Facette. Gleiches gilt für Craigs Freundin Zara (Sophia La Porta), deren Darstellung als zickiges Dummchen denunziatorische Züge trägt.
Eins der wenigen Highlights ist Tom Mison aus
Gewiss, Kaling und Warburton mühen sich redlich, das allzu herkömmliche Szenario aufzupeppen, lassen etwa die R&B-Sängerin Emeli Sandé unvermittelt einen Hochzeitssong zum Besten geben oder verschaffen Andie MacDowell (dem heute 60-jährigen Star des Films) einen Cameo-Auftritt als Ainsleys Mutter. Warum die Serie trotzdem nie so zündet wie der Kinofilm, darüber lässt sich diskutieren: Liegt es daran, dass der Film damals konsequent auf der emotionalen Ebene verblieb, sich ganz auf die Liebesverwicklungen zwischen den Protagonisten konzentrierte und sonst nichts preisgab über seine Figuren - während die Serie lauter berufliche Umfelder etabliert, dabei aber über muffige Stereotype nie hinauskommt und nur Katalog-Karrieren für Katalog-Menschen mit Katalog-Beziehungen präsentiert? Dass die Serie Oberflächlichkeit zwar mit allerlei Popkulturzitaten bespöttelt, sie in Form und Style aber gleichzeitig zelebriert? Dass sich hier nichts so anfühlt wie eine RomCom, alles aber wie die Simulation einer RomCom? Dass man von London nichts sieht außer Touri-Klischees - vom Big Ben bis zur Telefonzelle?
Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass die Serie letztlich doch zu wenig mit dem Film zu tun hat - und ein Vergleich muss schon sein, warum sonst der identische Titel? Der Film zeichnete sich damals auch dadurch aus, dass er einer der ersten populären Unterhaltungsfilme war, der zwei schwule Charaktere wie selbstverständlich zu Sympathieträgern der Handlung machte, an deren Beispiel Liebe, Beziehungsformen und Trauer verhandelt wurden. In der Serie gibt es nichts Vergleichbares, stattdessen muss, ganz am Rande,
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "Four Weddings and a Funeral".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: Hulu
Aktuell wird die als in sich abgeschlossen angekündigte Miniserie "Four Wedings and a Funeral" in den USA beim Streaming-Dienst Hulu veröffentlicht. Eine zweite Staffel würde eine neue, abgeschlossene Geschichte erzählen. Eine deutsche Heimat für die Serie ist noch nicht bekannt geworden.
Über den Autor
Leserkommentare
User_929455 schrieb am 25.03.2024, 23.15 Uhr:
Nach 2 Folgen mag die Kritik vielleicht stimmen, aber nicht nach allen 10 Folgen der wirklich sehr guten und in sich abgeschlossenen Serie. Trotz an mancher Stelle ungelenken Szenenverknüpfungen volle Punktzahl/Sterne von mir!!!Martina schrieb am 14.08.2019, 20.06 Uhr:
Vom Titel her könnte man meinen, Hugh Grant hätte das in einem Interview gesagt, aber Du hast Dir das nur ausgedacht, um Deine Meinung zu unterstreichen, richtig? Nicht, dass mich Hugh Grants Meinung zu einer Serie, deren Filmvorlage mir schon nicht gefiel, interessieren würde.
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