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TV-Kritik/Review: "Jenny - Echt gerecht!": Eine vorlaute Anwaltsgehilfin mit fraglichem Modegeschmack sorgt für Gerechtigkeit
(02.04.2018)
Nach Ostern findet eine neue eigenproduzierte, fiktionale Anwaltsserie
Die Powerfrau Jenny Kramer (Birte Hanusrichter) ist eine alleinerziehende Mutter, die sich ihren Weg durch's Leben bahnt und von einem Job in den nächsten wechselt, um den Lebensunterhalt für sich und ihre zwei Kinder zu sichern. Dabei ist sie auf sich allein gestellt, denn auf finanzielle Unterstützung von ihrem Ex-Mann kann sie nicht hoffen. In ihrem neuen Job bei der Anwaltskanzlei von Bergen und Partner wird sie zur Bürohilfe und Assistentin des Anwalts Maximilian Mertens (August Wittgenstein,
Dies bindet sie ihm auch auf die Nase, als sie ihm "seine" neue Mandantin vorstellt: ein ukrainisches, schwangeres Zimmermädchen, welches Jenny bei einer Zigarettenpause auf der Straße aufgelesen hat. Das Zimmermädchen beschuldigt den Bürgermeisteranwärter, Vater ihres ungeborenen Kindes zu sein, sie zu verleugnen und nicht für das Kind aufkommen zu wollen. Maximilian schenkt der Sache vorerst wenig Bedeutung und will nicht gegen den Bürgermeisterkandidaten vorgehen, da er von seinem Chef aufgetragen bekommen hat, eben diesen als Mandanten für die Kanzlei zu werben. Für Jenny hingegen ist es selbstverständlich, der armen Frau zu helfen, woraufhin sie auf eigene Faust in dem Fall ermittelt. Nachdem es Jenny gelingt, Beweise zu sammeln und Maximilian zu überzeugen, schafft es das Duo gemeinsam für Gerechtigkeit für ihre Mandantin zu sorgen.
Die erste Folge führt - neben dem ersten Fall - die Figuren und deren Motive ein. Jenny ist eine starke Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt und sich für andere Menschen einsetzt. Zwar hat Jenny kein Jura studiert, dafür aber genügend Erfahrungen im Leben gesammelt und sich eine gewisse Bauernschläue angeeignet. Sie ist einfallsreich und schlagfertig und findet Mittel und Wege, um an ihr Ziel zu kommen. Ihre Gutgläubigkeit hingegen wirkt manchmal leicht naiv. Zudem verhält sie sich teilweise wie ein störrisches Kind; zum Beispiel wenn sie nicht wahrhaben will, dass ein Vaterschaftstest, ohne Einwilligung der Beteiligten, vor Gericht nicht als Beweismittel anerkannt wird. Maximilian ist ehrgeizig und strebt an, Partner der Kanzlei von Bergen und Partner zu werden. Sein Sinn für Gerechtigkeit steht oft im Konflikt mit seinem Berufsziel, da er versucht den Ansprüchen seines Chefs gerecht zu werden und Fälle schnell und erfolgreich abzuschließen.
In der zweiten Folge werden einige Konflikte mit Nebencharakteren angeschnitten. Der Chefsekretärin Susanne Stöger-Melden (Esther Esche), die nach einer Entziehungskur zurück in die Kanzlei kehrt, ist Jenny ein Dorn im Auge. Auch Sticheleien zwischen Maximilian und seinen Kollegen bieten Potenzial für weitere Konflikte. Dazu gesellen sich die nicht selten aufkommenden Diskussionen zwischen Maximilian und Jenny. Zudem sorgt Jennys schlechter Sinn für Mode für Gesprächsstoff zwischen den Figuren, wenn diese sie beispielsweise im Büro für die neue Putzfrau halten.
Allerdings sei dahingestellt, ob für eine Darstellung eines Charakters mit bunten oder flippigen Modegeschmack wirklich Farben und Muster kombiniert werden müssen, die überhaupt nicht zusammen passen, ebenso wie die Situationen in denen in denen diese getragen werden. Normalerweise würde niemand bei einem Termin vor Gericht mit einem grün-weiß gestreiften Pullover, einem gelben Rock und blauer Strumpfhose erscheinen, so wie Jenny es zum Ende der zweiten Folge tut. Ein solches Outfit würde man eher für den Straßenkarneval wählen.
Die Figuren in "Jenny - echt gerecht!" erinnern ein wenig an RTLs Ende Januar gezeigte Anwaltsserie
Das Format soll wahrscheinlich, wegen seiner weiblichen Hauptrolle, an ein weibliches Publikum gerichtet sein. Wenngleich die Rolle der Jenny eine größtenteils sympathische Ausstrahlung hat, wirkt sie in manchen Situationen doch sehr naiv und ihre temperamentvollen Ausbrüche fehl am Platz, was die Identifikation mit der Rolle erschwert. Wen dies hingegen nicht stört und an seichter Abendunterhaltung mit Witz und Happy-End interessiert ist, sollte bei "Jenny - Echt gerecht!" einschalten.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie "Jenny - echt gerecht!".
Annick Peters
© Alle Bilder: MG RTL D / Christoph Assma
Produziert wurde "Jenny - Echt gerecht!" Von der TALPA Germany Fiction GmbH unter der Regie von Regie Andreas Menck, Nina Wolfrum und Florian Eichinger. Die erste Staffel der Serie umfasst acht Folgen, welche ab dem 3. April 2018 dienstags in der Primetime bei RTL in Doppelfolgen ausgestrahlt werden.
Leserkommentare
User 1358630 schrieb am 26.04.2018, 22.56 Uhr:
Ich weiss nicht wer die Dialoge geschrieben hat. Diese Serie braucht kein Mensch. Unterstes Niveau. Geht gar nicht.BuffySummers schrieb am 03.04.2018, 20.50 Uhr:
Also wirklich wie kannst du das einen Tag vorher behaupten? Wenn die 2 Folgen erst heute am 3. April vom 20:15 Uhr bis 22:10 Uhr am Laufen sind! Mich fesselt es nicht wirklich! Ist aber ein wenig erfrischend.Fernsehschauer schrieb am 02.04.2018, 19.01 Uhr:
Ja, auch mich hat sie mit den ersten beiden Folgen nicht richtig überzeugt.
Aber 1,5 Punkte?! Übertreibt nicht, den größten Scheiß bewertet ihr besser...
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