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TV-Kritik/Review: "Roar": Fotos verspeisen mit Nicole Kidman
(15.04.2022)
Im Buchhandel gelten Kurzgeschichten im Vergleich zu Romanen als deutlich schwerer verkäuflich, und auch von "Roar" (biederer deutscher Titel: "Frauen, die ihre Stimme erheben"), dem 2018 erschienenen Kurzgeschichtenband der irischen Bestseller-Autorin Cecelia Ahern, ist nicht überliefert, dass er den Publikumserfolg ihrer Romane übertroffen hätte. Im Seriengeschäft verhält es sich ähnlich: Anthologieserien, die Episode für Episode eine neue Story erzählen, wirken im Streamingzeitalter fast schon wie aus der Zeit gefallen, zumal der Wunsch der Anbieter, ein Publikum möglichst über mehrere Staffeln in den Sog einer fortlaufenden Handlung zu ziehen, naturgemäß groß ist.
Cecilia Ahern hat mit Fernsehserien eher enttäuschende Erfahrungen gemacht. Die von ihr bereits mit Mitte zwanzig geschriebene Comedy
"Roar" versucht nun, diesen Erfolg im Kleinen zu wiederholen. Die beiden
Bei Apple TV+ hat man überdies ganz gute Erfahrungen mit Anthologieserien gemacht, mit Steven Spielbergs
Das freilich ist die Crux dabei - egal ob von unheimlichen Science-Fiction-Phänomenen erzählt wird oder, wie hier, von den mal kuriosen, mal schockierenden, mal tröstlichen Erfahrungen, die Frauen heutzutage machen. Schon bei Aherns "Roar"-Band konnte beobachtet werden, dass von den 30 Storys nicht alle das Niveau der besseren hielten, und auch bei den für die Serie ausgewählten acht werden Höhen und Tiefen nicht ausbleiben. Dies lassen jedenfalls schon die ersten drei, sehr unterschiedlich gelungenen Folgen vermuten. Wie die Kurzgeschichten auch sind sämtliche Folgen mit Titeln überschrieben, die jeweils mit The woman who...
beginnen und dann sehr buchstäblich das beschreiben, was in der jeweiligen Episode abläuft: "The woman who disappeared" (Die Frau, die verschwand), "The woman who ate photographs" (Die Frau, die Fotos aß), "The woman who was kept on a shelf" (Die Frau, die auf einem Regal gehalten wurde).
Doch während die "woman" in den Erzählungen des Bandes immer nur "woman" genannt wird und sich auf diese Weise, trotz der komplett unterschiedlichen Szenarien, eine Form von Allgemeingültigkeit einstellen kann und die einzelnen Protagonistinnen am Ende sozusagen eine vorläufige Summe zeitgenössischer weiblicher Erfahrungen ergeben, präsentieren sich die Frauen der Serie viel individueller, schon weil sie prominent besetzt sind mit Stars wie Alison Brie ("Glow",
Was sich leider nicht verändert, ist die etwas platte Buchstäblichkeit der Geschichten, die meist eine zentrale Metapher beim Wort nehmen. Die Pointe ist dabei meist früh zu erahnen, ohne dass sich gegen Ende dann noch Entscheidendes entwickeln würde; die Folgen dröseln leider etwas uninspiriert aus.
Beispielhaft dafür wäre die dritte, von der arrivierten Spielfilmregisseurin So Yong Kim (
Besser, wenn auch nicht perfekt, sind die beiden ersten Folgen, die aus verschiedenen Blickwinkeln vom Verschwinden erzählen. In der Auftaktepisode spielt Issa Rae (
Geradezu rührend ist die im östlichen Australien angesiedelte zweite Folge, in der Mitproduzentin Kidman auftritt. Sie spielt, in Sportklamotten und mit starkem australischem Akzent, eine Friseurin mit kecker Kurzhaarfrisur, die sich mit ihrem Mann (
Inwieweit die weiteren Episoden diesen etwas gemischten Ersteindruck bestätigen oder widerlegen, kann auf Apple TV+ fortan überprüft werden. Die erlesene Darstellerinnenschar rechtfertigt fraglos das Einschalten, und Serien, in denen aus der Perspektive komplexer Frauenfiguren auf heutige Lebenswelten geblickt wird, kann es im Prinzip nicht genug geben - zu viel gibt es da noch aufzuholen. Dennoch kommen diese Kurzfilme - denn als solche könnte man die Episoden durchaus bezeichnen - etwas zu zaghaft daher, ihren so skurrilen Prämissen zum Trotz. Der roar, das Brüllen, der Aufschrei des englischen Titels wird zwar in einem schön surrealen Vorspannbild, in dem ein weiblicher Mund aus einer wie ein Gefängnis wirkenden Rosenblüte herausschreit, aufgenommen, aber nicht wirklich in vergleichbar aufrüttelnde Episoden übersetzt.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden von "Roar".
Alle acht Episoden der Anthologie-Serie "Roar" stehen ab sofort bei Apple TV+ zum Abruf bereit.
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