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TV-Kritik/Review: "Sharp Objects": Amy Adams brilliert in düster-schwermütiger Bestselleradaption
(23.07.2018)
Wind Gap, Missouri, ist eine jener typischen Kleinstädte im amerikanischen Mittleren Westen, wie man sie aus unzähligen US-Filmen und -Serien kennt: Selbst mitten am hellichten Tage ist die von stattlichen ehemaligen Herrenhäusern und weniger schmucken kleinen Läden gesäumte Hauptstraße menschenleer - wobei man nicht recht weiß, ob das an der drückenden Hitze des Hochsommers liegt oder mehr am wirtschaftlichen Niedergang der Region. Der die Einwohner aber nicht davon abhält, vor fast jedem Haus die US-Flagge zu hissen, wobei es für Ausländer schwer nachzuvollziehen ist, auf was sich dieser Stolz eigentlich bezieht. Die deprimierende Atmosphäre des Orts tropft fast aus den Bildern der Kameramänner Yves Bélanger (
Genau dazu, zur Rückkehr in ihre Heimatstadt, ist die junge Journalistin Camille Preaker (Amy Adams) in der HBO-Miniserie
Eine Feel-Good-Serie ist "Sharp Objects" wirklich nicht, eher das Gegenteil. Schleppend langsam bewegt sich die Reporterin durch ihren Geburtsort, immer mit einem Schnapsfläschchen in Griffweite, da auch sie das Trauma aus ihrer Jugend nie überwunden hat. Genauso langsam ist auch das Erzähltempo der Adaption des Debütromans von Bestsellerautorin Gillian Flynn (deutscher Titel: "Cry Baby - Scharfe Schnitte"). Das ist für eine HBO-Serie nichts Ungewöhnliches, aber verglichen mit diesem Schneckentempo war etwa die erste Staffel von
Die Verbrechen selbst bleiben zumindest während der beiden Auftaktfolgen im Hintergrund. Sie geben zwar die Stimmung vor und schweben als allgegenwärtige Bedrohung über dem Städtchen, in dem kein Elternteil sich mehr traut, seine Kinder alleine nach draußen zu lassen. Aber ein Whodunnit im eigentlichen Sinn mit Verdächtigen und Spurensuche wird nur in Ansätzen erzählt. Dafür ist dann eher der aus Kansas City angereiste Detective Willis (Chris Messina,
Diese Grundsatzentscheidung, den Roman nicht als Kinofilm zu adaptieren wie Gillian Flynns wohl bekanntestes Buch "Gone Girl", ist vielleicht die Crux des Ganzen. Muss man wirklich einen Roman, bei dem Atmosphäre wichtiger zu sein scheint als Handlung, als so lange Miniserie verfilmen? David Finchers knapp 2 1/2-stündiger Kinofilm mit Ben Affleck war jedenfalls wesentlich kurzweiliger. Dabei schafft es die von Showrunnerin Marti Noxon (
Was bleibt, ist eine Miniserie, in der sich mit Amy Adams ein weiterer Kinostar zu Recht auf die Nominierungslisten der wichtigsten TV-Preise gespielt haben dürfte, der aber trotz aller handwerklichen Qualitäten etwas Entscheidendes fehlt: ein packender Ansatz, der sie von den zahlreichen vorhergegangenen düster-schwermütigen Southern-Gothic-Storys abhebt.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Miniserie "Sharp Objects".
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: HBO
Die achtteilige Miniserie "Sharp Objects" feiert aktuell ihre Weltpremiere bei HBO. Parallel sind die Folgen im englischen Originalton bei den Digitalangeboten von Sky in Deutschland abrufbar. Die Fernsehpremiere bei Sky Atlantic HD erfolgt ab dem 30. August.
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