Weiterer Titel: Away from All Suns
Deutsche TV-Premiere: 23.09.2013 (arte)
Fantastische Gebäude des russischen Konstruktivismus und drei Moskauer, die darin heute für ihre großen Träume kämpfen. Die Gebäude sind nicht Kulisse, sondern Anlass für diese Kämpfe. Ein Dokumentarfilm über den Umgang mit historischen und persönlichen Utopien. In den Nebenstraßen Moskaus stehen vergessene Schätze: utopische Bauwerke, entstanden in den 1920er-Jahren im Geiste des Konstruktivismus. Ruinen einer anderen Zukunft, in denen sich Hoffnungen und Irrwege der Moderne spiegeln. Was für ein Leben spielt sich heute an diesen Orten ab? Die Filmautorin folgt drei Moskauern, die mit dem Erbe dieser Bauten ringen. Elena kämpft für den Erhalt ihres Wohnhauses und einer Druckerei nebenan, dem einzigen erhaltenen Gebäude von El Lissitzky. Donatas will mit seinen Freunden in einer Künstlerkommune leben. Vsevolod will ein Architekturdenkmal erhalten, und doch muss er es umbauen. "Alle, die jemals in diesem Haus waren, sind infiziert", sagt Vsevolod. Die Gebäude halten eine Botschaft bereit. Wenn auch die letzten Bauwerke den Grundstückspekulanten oder dem Verfall weichen, wird sie ausradiert. In "Fort von allen Sonnen" entspinnt sich ein Dialog zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Manifeste von Rodchenko, Lissitzky und Vesnin und Aufnahmen des frühen sowjetischen Films, unter anderem von Dziga Vertov, rufen die Vision der Moderne wach. Der Film ist eine Zeitreise in die revolutionären 1920er-Jahre und zurück ins heutige Russland.
(BR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Isabella Williger
- Drehbuch: Isabella Williger
- Produktion: BR
- Musik: Benedikt Schiefer