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Rückblick auf die erfolgreiche interaktive Gameshow
Die Moderatorinnen von "Hugo": (v. l.) Sonja Zietlow, Minh-Khai Phan-Thi, Judith Hildebrandt, Yvette Dankou und Tania Schleef
Kabel 1/Collage by TV Wunschliste
Prosit, "Die Hugo Show"! Wie ein kleiner Troll die Fernsehwelt der 90er eroberte/Kabel 1/Collage by TV Wunschliste

Hugo gefangen in Hexanas Schloss und am Samstagvormittag - das letzte Jahr bei Kabel 1

Eine Zeitungsanzeige zur Neuausrichtung von "Hugo"
Eine Zeitungsanzeige zur Neuausrichtung von "Hugo"

Da Kabel 1 fortan die werktäglichen Nachmittage mit Serien bestritt, die ein deutliches älteres Publikum erreichen sollten, wurde das Kinderprogramm in den Vormittag zurückgedrängt. Dort bekam auch  "Hugo" einen neuen Platz, allerdings nur noch samstags. Am 14. Dezember 1996 ging die Gameshow mit neuem Konzept auf Sendung, das die Grundidee des Spiels quasi umkehrte: Statt seiner Familie war nun der kleine Troll selbst Gefangener in Hexanas virtuellem Schloss, die als neue "Moderatorin" fungierte, es aber in ihrer Rolle natürlich im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen nicht gut mit Hugo - und auch den Zuschauern - meinte. Verkörpert wurde sie von der Schauspielerin und Synchronsprecherin Julia Haacke, während Sven Blümel weiterhin Hugo seine Stimme lieh und mit den Zuschauern spielte. Der Sendungstitel lautete ab sofort nicht mehr "Die Hugo Show", sondern wie zu Anfangstagen schlicht "Hugo". In Trailern und Anzeigen wurde das Format als "erstes interaktives Fantasyabenteuer" beworben.

Zudem wandte man wieder das aus der "Super-Hugo-Weihnachtsshow" bekannte Sendeschema an: Pro Samstag gab es sechs bis sieben Kurzausgaben mit einer Länge von etwa acht Minuten, in denen innerhalb einer Rahmenhandlung zwischen Hugo und Hexana jeweils ein Kandidat mitspielen konnte - dazwischen liefen Zeichentrickserien. Kam man ins Ziel, durfte man sich in der Schatzkammer - die somit ein weiteres Mal zurückkehrte - einen von drei Schlüsseln aussuchen, die allerdings allesamt die Form des Schlosses der Schatztruhe hatten. Es war also wieder reiner Zufall bzw. das Wohlwollen der Regie, ob die Punkte gleich blieben oder verdoppelt bzw. vervierfacht wurden.

Wer in der letzten Ausgabe des Tages ganz oben auf der Highscore-Liste stand, wurde von Hugo zurückgerufen und durfte in einem brandneuen Finalspiel antreten: Der Kandidat musste Hugo auf einem schachbrettähnlichen Feld mit den Tasten 2, 4, 6 und 8 steuern. Zunächst galt es, einen Schlüssel einzusammeln und damit links oben zum Tor zu springen. Allerdings schickte Hexana von einer Empore Blitze auf die Felder - betrat man ein solches, ging eines von drei Leben verloren. War keines mehr übrig, hatte man das Finale verloren und Hugo musste eine weitere Woche auf Hexanas Schloss verbringen. Schaffte es der Mitspieler jedoch aus dem Verlies, gewann er den Superpreis und befreite somit auch den kleinen Troll - zumindest bis zum nächsten Samstag - aus den Fängen der Hexe. Zunächst gab es auch noch den unter allen Anrufern verlosten Tagespreis, der jedoch recht schnell endgültig abgeschafft wurde.

Die Startzeiten schwankten mitunter stark: Mal ging es erst um 11.35 Uhr los, sodass die letzte Ausgabe um 14.45 Uhr lief, mal stand die erste Sendung bereits um 9.40 Uhr auf dem Programm. Das bisherige Spiele-Portfolio wurde kräftig ausgedünnt, übrig blieben lediglich die Eishöhle, der Flieger, das Labyrinth, der Schwimmer, das Skateboard und das Snowboard. Es kamen allerdings auch brandneue Spiele hinzu, so konnte man zum Beispiel einige Wochen nach dem Start des neuen Konzepts erstmals mit Hugo Fallschirmspringen gehen. Vermehrt war zu beobachten, dass die Regie bzw. die Spieletechnik bei einigen Kandidaten "nachhalf" und Hugo völlig anders steuerte, als es die Töne der gedrückten Telefontasten suggerierten. Dieses Gefühl hatte sich schon in der Endphase der "Hugo Show" eingeschlichen, hier war es vor allem beim Flieger oder auch im Endspiel nun äußerst offensichtlich. Ob damit die Zeitverzögerung zwischen spielendem Zuschauer und Live-Bild kaschiert werden sollte oder welche sonstigen Gründe dahintersteckten, ist uns leider nicht bekannt. Eine gewisse Entzauberung hatte dies aber ohne Zweifel zur Folge.

Am 24. Dezember zeigte Kabel 1 ab 12.25 Uhr - ebenfalls in sieben Kurzausgaben - "Die Hugo-Weihnachtsshow", die jedoch nichts mit dem großen Special des Vorjahres zu tun hatte und lediglich ein einmalig zusätzlicher Sendetermin zu den samstäglichen Ausstrahlungen war.

Im Anschluss an die "Hugo"-Sendung vom 8. Februar 1997 startete ein Spin-Off der Gameshow namens  "Hexana", in der ebenjene, von Julia Haacke dargestellte Figur das Publikum begrüßte. Dieses war vor allem eine Werbesendung für die Spielekonsole Nintendo 64, die in Europa allerdings erst am 1. März in Europa erschien, und trug dementsprechend den Untertitel "Club Nintendo". Zuschauer konnten auch hier unter der 0137 / 32 35 36 anrufen und sich eine von drei virtuellen Spielfiguren aussuchen, die allesamt von Sven Blümel, also der Hugo-Stimme, gesprochen wurden. Danach folgte eine Videospiel-Sequenz aus Titeln wie "Super Mario 64" oder "Wave Race 64": Statt mit ihrem Tastentelefon sollten die Kandidaten durch anfeuernde Zwischenrufe, die somit natürlich völlig sinn- und wirkungslos waren, den positiven Ausgang des Spiels herbeiführen. In diesem Fall gewann man eben den Nintendo 64, andernfalls gab es als Trostpreis einen Game Boy Pocket und ein Abonnement der Zeitschrift Club Nintendo. Insgesamt 13 Ausgaben liefen bis zum 8. Mai jeden Samstag nach "Hugo". Das Format erinnerte an die Show  "GamesWorld Live", die Sat.1 bereits 1994 im Programm hatte.

Mit Pfahlspringen und Freeclimbing feierten zwei neue "Hugo"-Spiele im Sommer 1997 ihre Premiere, in diesem Zeitraum bekam man auch Hexanas virtuellen Schlossgarten zu sehen. Vom 11. Oktober bis 27. Dezember (plus ein Silvester-Special am 31. Dezember) gab es eine zweite Staffel des Spin-Offs "Hexana", ab jetzt mit dem Untertitel "PlayStation MIP-Club" - fortan konnte also ebenjene Spielekonsole von Sony gewonnen werden. In der "Hugo"-Sendung vom 18. Oktober durfte - bzw. musste - Hexana alias Julia Haacke erstmals mit den Kandidaten telefonieren und sie durch die Spiele begleiten, da sich Hugo den "trollinesischen Rachenfrosch" eingefangen hatte und keinen Ton herausbrachte. Zwei Wochen später, am 1. November, ging mit der Schlittenfahrt das letzte neue Spiel auf Sendung.

In der Nikolaus-Sendung vom 6. Dezember wurde Hexana zur "Botschafterin des Welthexenrats" ernannt, was gleichzeitig einen Umzug zur Folge hatte, sodass sie an den kommenden Samstagen ihr komplettes Schloss in handliche Gepäckstücke schrumpfte. Inhaltlich leitete man so das bereits beschlossene, nahende Ende von "Hugo" ein. Die Quoten lagen mittlerweile noch deutlich unter dem Niveau, das die werktägliche "Hugo Show" Ende 1996 erreicht hatte, darüber hinaus wollten die Verantwortlichen Kabel 1 neu positionieren - für den kleinen Troll, der gerade in den ersten beiden Jahren maßgeblich zum Aufstieg des Senders beigetragen hatte, war schlicht kein Platz mehr.

Am 27. Dezember ging "Hugo" zum allerletzten Mal auf Sendung. Hexana verabschiedete sich von ihrem Begleiter, den sie über die Jahre doch ein wenig liebgewonnen hatte, und schenkte ihm sogar einen Schlips - passend in seiner Augenfarbe. Danach flog sie mit ihren Habseligkeiten in Richtung "Hexanien", um im dortigen Botschaftsschloss ihre neue Stelle anzutreten. Den finalen Superpreis, einen für damalige Verhältnisse "superschnellen" Computer, gewann die 17-jährige Isabella aus Neufahrn.

Somit endete die Ära der bis dato erfolgreichsten interaktiven Gameshow Deutschlands, die definitiv Maßstäbe setzte und den Zeitgeist der bunten 90er Jahre perfekt widerspiegelte. Wobei... auch der kurzzeitige gescheiterte Comeback-Versuch soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.


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Leserkommentare

  • User 339490 schrieb am 19.04.2024, 19.20 Uhr:
    Ich hatte in dieser Sendung ein Einfamilienhaus im Wert von 250.000 DM gewonnen. Nachdem das Grundstück von uns gekauft, die Bodenplatte, auch auf unsere Kosten, gegossen war,es in der LVZ einen Artikel mit Fotos von mir und dem Musterhaus in Leipzig - Schkeuditz gab, kam die lapidare Absage.... die Firma war Pleite. Wir saßen mit ca 90.000 DM Schulden da.
    Trotz Rechtsanwalt und viel Schriftverkehr mit Kabel (damals Kabelkanal) haben wir nicht mal eine Entschuldigung bekommen! Habe noch alle Fotos und Aktenordner da.
  • User 339490 schrieb am 29.04.2024, 05.52 Uhr:
    Hab nochmal nachgelesen, 30.000DM haben wir aus Kulanz von Kabelkanal bekommen.
    Gruß Christine S.
  • Redaktion Dennis Braun schrieb am 19.04.2024, 19.54 Uhr:
    Ach herrje... :O
    Das war sicher beim "Hugo-Millionending" im April 1995 (siehe Seite 3), oder?
    Das tut mir wirklich sehr leid für Sie, ich hoffe, Sie haben diese unschöne Geschichte finanziell irgendwie überstanden.
  • Sentinel2003 schrieb am 18.04.2024, 22.04 Uhr:
    Judith Hildebrandt ist ja leider gar nicht mehr im Fernsehen zu sehen.
  • FEINFEIN schrieb am 18.04.2024, 21.46 Uhr:
    Vielen Dank für die starke Recherche und die kleine Zeitreise in die 90er :)
  • Daniel schrieb am 18.04.2024, 17.44 Uhr:
    Als Kabel 1 noch Relevanz hatte.
    Danke für den Artikel!
  • User 1653680 schrieb am 18.04.2024, 19.51 Uhr:
    Naja, der Marktanteil war mit dem heutigen in etwa vergleichbar.