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Rückblick auf die erfolgreiche interaktive Gameshow
Die Moderatorinnen von "Hugo": (v. l.) Sonja Zietlow, Minh-Khai Phan-Thi, Judith Hildebrandt, Yvette Dankou und Tania Schleef
Kabel 1/Collage by TV Wunschliste
Prosit, "Die Hugo Show"! Wie ein kleiner Troll die Fernsehwelt der 90er eroberte/Kabel 1/Collage by TV Wunschliste

Kurze Wiederauferstehung bei Nickelodeon und Hugos Erbe

Knapp vier Monate später bekam Hugo noch einmal für kurze Zeit ein komplett neues Zuhause - und zwar bei der ersten deutschen Inkarnation des Kindersenders Nickelodeon. Dort lief bereits seit November 1997 der  "Nick Live Club", eine Interaktive Live-Show für Kinder, in der zielgruppengerechte Themen aufgegriffen, Spiele gespielt und prominente Gäste eingeladen wurden. Als Moderatoren fungierten etwa Ralf Kühler, Paddy Kroetz, Ute Soldierer, Kerstin Kramer und Matthias Keller.

Am 4. Mai 1998 ging das Format als "Hugos Nick Live Club" auf Sendung und beinhaltete nun auch die beliebten Spiele mit dem kleinen Troll. Erneut konnten die Zuschauer per Telefon mitspielen und Preise gewinnen. Allerdings lieh Hugo ein neuer, unbekannter Sprecher seine Stimme, die leider einen enormen Nervfaktor und nicht ansatzweise den Charme seiner Vorgänger - vor allem Oliver Grimm - aufwies. In einer Ausgabe spielte Sängerin Blümchen alias Jasmin Wagner das Snowboard - es war somit ihre zweite Begegnung mit Hugo, nachdem sie bereits im Herbst 1996 der Kabel-1-Show einen Besuch abgestattet hatte (siehe Seite 6).

Eine lange Lebensdauer war Hugo diesmal allerdings nicht beschieden: Nur wenige Wochen später, am 31. Mai, wurde nicht nur der "Nick Live Club" eingestellt, der komplette Sender beendete seinen Betrieb vorläufig. Grund war vor allem die zunehmend umkämpfte Situation im Kinderfernsehen, neben Super RTL gab es seit 1. Januar 1997 schließlich auch den Kinderkanal, der sich tagsüber ebenfalls an die kleinen Zuschauer richtete.

Seither war Hugo nicht mehr im deutschen Fernsehen zu sehen - und daran wird sich, zumindest als Call-in-Gameshow, in Zukunft wohl auch nichts ändern. Die im Zuge der Digitalisierung entstandenen mannigfaltigen TV-Verbreitungswege, sei es DVB-T, Streaming oder IPTV, machen es aufgrund ihrer teilweise umfangreichen Zeitverzögerung zwischen fünf und satten 40 Sekunden schlichtweg unmöglich, den kleinen Troll per Telefon zu steuern. Bliebe nur eine Rückkehr als Studioshow mit Kandidaten vor Ort. Angesichts der unzähligen PC-, Handy- und Videospiele, die in den letzten drei Jahrzehnten veröffentlicht wurden, wäre dies sicher keine schlechte Idee.

Das erste PC-Spiel namens "Hugo auf Abenteuern" kam durch ITE Anfang 1995 für MS-DOS auf den Markt und bestand aus fünf Disketten. Darin enthalten waren die Spiele Wald, Flieger, Draisine und Berg sowie die Seilszene als Endspiel. Die Sprüche von Karin Kernke als Hexana und Michael Habeck als Hugo wurden aus der TV-Show entnommen, allerdings bewegten die Figuren ihre Mundwinkel nicht und sowohl Sprachausgabe als auch Grafik waren gelinde gesagt massiv verbesserungswürdig - selbst für den damaligen Stand der Technik.

Am 26. August 1996 wurde das gleiche Spiel für den Amiga veröffentlicht - nun mit Oliver Grimms Hugo-Stimme, deutlich besserem Sound und überarbeiteter Grafik.

Bereits am 19. Oktober 1995 erschien die Fortsetzung "Hugo auf neuen Abenteuern", erstmals als PC-CD-ROM, und enthielt die Spiele Schwimmer, Floßfahrt, Skateboard und Eishöhle sowie im Finale neben der Seil- auch die Schlüsselszene. Erneut war Oliver Grimm als Hugo zu hören, ebenso wie bei "Hugo 4", auch bekannt als "Hugo ist nicht zu bremsen", das am 30. Oktober 1996 den Weg in den Handel fand. Motorrad, Labyrinth, Ballonfahrt und Snowboard hießen die Spiele auf dieser Edition. Der Veröffentlichungstermin von "Hugo 5" war der 6. August 1997, nun konnte man auch Fallschirmspringen, Freeclimbing, Schlittenfahrt und Pfahlspringen spielen. Hier war einmalig Sven Blümel, der letzte Sprecher von Hugo bei Kabel 1, zu hören.

Die letzten beiden Spiele aus der klassischen TV-Show (Mine und Moor) sowie die nicht im deutschen Fernsehen gezeigten Games Fluss und Steinpfad gab es ab dem 1. April 1998 auf "Hugo 6" (Alternativtitel "Hugo Wild River") zu kaufen. Großer Minuspunkt: Ab dieser Edition wurde Hugo von keinem der ursprünglichen Sprecher mehr vertont, stattdessen war die bei Nickelodeon etablierte krächzige und absolut unpassende Stimme zu hören. Auch auf den am 10. Oktober 1998 ("Hugo Gold") und am 15. Oktober 1999 ("Hugo Platin") veröffentlichten zwei Compilations mit 17 klassischen Spielen war dies leider der Fall - lediglich die Spiele Ballonfahrt, Labyrinth und Motorrad enthielten immer noch die Stimme von Oliver Grimm. Ob rechtliche Gründe dahintersteckten oder aus welchem anderen Grund die Spiele neu vertont wurden, entzieht sich leider unserer Kenntnis.

Ebenfalls 1999 kamen die ersten beiden Games für die PlayStation hinzu, mit "Hugo XL" erschien zudem eine 3D-Version der klassischen Spiele für den Computer. In den Folgejahren gab es für Hugo immer neue Abenteuer zu bestehen: So verschlug es ihn mal auf die Dschungelinsel, dann ging er auf Safari, lüftete "Das Geheimnis des Kikurianischen Sonnensteins", erkundete den Weltraum oder schlüpfte in sein Alter Ego "Agent Hugo". 2012 feierte der Troll mit "Hugo Retro - Zurück in der Mine" seine Premiere auf Android-, iOS- und Windows-basierten Mobilgeräten. Bis 2015 wurden über 50 PC- und Videospiele veröffentlicht.

Daneben fanden in den vergangenen 30 Jahren unzählige weitere Merchandise-Artikel ihre Käufer - von PVC-Figuren, Bettwäsche, T-Shirts, Socken über Plüschfiguren, Aufkleber, Armbanduhren, Schlüsselanhänger bis hin zu Postern, Rucksäcken, Geldbeuteln und sogar Haribo-Fruchtgummis gab es fast nichts, was es nicht gab. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass sich die Generationen X und Y, die den  "Hugo"-Boom miterlebt haben, noch heute größtenteils mit Freude an die erste richtige interaktive Gameshow Deutschlands zurückerinnern. Und da Trolle bekanntlich über 1.000 Jahre alt werden können, sollte ein Comeback zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen werden - spätestens dann, wenn Hexana mal wieder seine Familie in die Finger bekommt...

Mit Moderatorin Yvette Dankou haben wir anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von "Hugo" ein Interview geführt, welches hier zu finden ist.


 

Über den Autor

Dennis Braun, geboren einen Tag nach dem Mauerfall, ist ein richtiges Kind der 90er und Retro-Fan. Neben schaurig-schöner Eurodance-Musik kann er sich auch heute noch an diversen Gameshows wie "Geh aufs Ganze!", "Glücksrad", "familien duell" oder "Der Preis ist heiß" erfreuen, die er damals sehr häufig bei und mit seinen Großeltern geschaut hat. Daneben hat er ein Herz für gut gemachte deutsche Comedy, die allerdings bekanntermaßen recht spärlich gesät ist. Wenngleich er kein wirklicher Serienjunkie ist, laufen ihm dennoch ab und zu ein paar Produktionen wie der "Club der roten Bänder" oder "The Strain" über den Weg, die ihn in ihren Bann ziehen. Bereits seit Januar 2013 für TV Wunschliste tätig, verstärkt er seit März 2016 auch die Newsredaktion und kennt sich besonders im nationalen Bereich gut aus.

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Leserkommentare

  • User 339490 schrieb am 19.04.2024, 19.20 Uhr:
    Ich hatte in dieser Sendung ein Einfamilienhaus im Wert von 250.000 DM gewonnen. Nachdem das Grundstück von uns gekauft, die Bodenplatte, auch auf unsere Kosten, gegossen war,es in der LVZ einen Artikel mit Fotos von mir und dem Musterhaus in Leipzig - Schkeuditz gab, kam die lapidare Absage.... die Firma war Pleite. Wir saßen mit ca 90.000 DM Schulden da.
    Trotz Rechtsanwalt und viel Schriftverkehr mit Kabel (damals Kabelkanal) haben wir nicht mal eine Entschuldigung bekommen! Habe noch alle Fotos und Aktenordner da.
  • User 339490 schrieb am 29.04.2024, 05.52 Uhr:
    Hab nochmal nachgelesen, 30.000DM haben wir aus Kulanz von Kabelkanal bekommen.
    Gruß Christine S.
  • Redaktion Dennis Braun schrieb am 19.04.2024, 19.54 Uhr:
    Ach herrje... :O
    Das war sicher beim "Hugo-Millionending" im April 1995 (siehe Seite 3), oder?
    Das tut mir wirklich sehr leid für Sie, ich hoffe, Sie haben diese unschöne Geschichte finanziell irgendwie überstanden.
  • Sentinel2003 schrieb am 18.04.2024, 22.04 Uhr:
    Judith Hildebrandt ist ja leider gar nicht mehr im Fernsehen zu sehen.
  • FEINFEIN schrieb am 18.04.2024, 21.46 Uhr:
    Vielen Dank für die starke Recherche und die kleine Zeitreise in die 90er :)
  • Daniel schrieb am 18.04.2024, 17.44 Uhr:
    Als Kabel 1 noch Relevanz hatte.
    Danke für den Artikel!
  • User 1653680 schrieb am 18.04.2024, 19.51 Uhr:
    Naja, der Marktanteil war mit dem heutigen in etwa vergleichbar.